Freitag, 22. Juni 2012

14.06.2012 An den langen Sandstränden der bulgarischen Rivera schippern wir vorbei, verschandelt von massgeschneiderten Bettenburgen. Dazwischen immer wieder sanft bewaldete Hügel oder Steilküste. Burgas ist unser letzter Hafen in Bulgarien. Das Einchecken ist hier kein Problem. Wir werden über Funk an die  Kaimauer gelotst. Alles geht sehr schnell.
Am Abend gehen wir vom Hafenviertel in die grosse sehr moderne Fussgängerzone, wo wir uns ein nettes Lokal zum Abendessen suchen.

15.06.2012 Um 6 Uhr früh klarieren wir aus und um 7 Uhr fahren wir los. Heute fahren wir bis Poyraz, das ist bei der Einfahrt in den Bosporus am asiatischen Ufer. Das Wasser ist wieder sehr ruhig und wir geniessen die letzten Sm am Schwarzen Meer. Flippers begleiten uns. Bereits im Schwarzen Meer liegen 30 grosse Schiffe auf Reede und warten auf die Passage durch die Meerenge. Sie werden alle über Funk aufgerufen. Wir fädeln uns dazwischen ein und fahren in Poyraz in den Hafen ein. Dort ankern wir und dürfen nicht von Bord, da dies kein Hafen zum Einklarieren ist. Wir kochen selbst und verbringen mit Jürgen seinen
letzten Abend bei uns an Bord.



16.06.2012 6 Uhr früh Tagwache! Man soll den Bosporus am frühen Morgen fahren, denn die Morgensonne beleuchtet Istanbul um diese Zeit am Schönsten. Ein Frachter schält sich gerade zwischen den Bergen heraus. Wir überqueren den Bosporus und hinter uns folgen andere Kolosse. Dazwischen  Fischer-u. Lotsenboote, Motorboote, kleine und grosse Ausflugsdampfer, dutztende Fähren und Bunkerboote und wir.




Eigentlich war der Bosporus ein Flusstal, 32km lang u.bis zu 2,5 km breit. Der Name Bosporus kommt aus dem griechischen und heißt Rinderfurt. Er hat seinen Ursprung in der Sage der Jungfrau Io, der Tochter des Flussgottes Inachos. Zeus, immer auf der Suche endlich Nachkommen zu zeugen, die nicht von Inzucht gezeichnet sind, begann eine kleine Tändelei mit der schönen Io.

Wir haben Istanbul erreicht. Der Anblick dieser riesigen Stadt mit seinen exotischen Bauwerken ist umwerfend.
Konstantinopel, die Hauptstadt des römischen Reiches, von den Kreuzfahrern geplündert und ab dem 15. Jahrhundert osmanisch.



Ataköy war die Marina die wir anlaufen wollten, aber sie war leider Überfüllt. Also
ankerten wir und Kurt fährt mit dem Schlauchboot zu den Behörden. Aber leider heute ist Samstag und wir brauchen ein Visum und ein Transitlog für ausländische Boote und das bekommt man nur von Montag bis Freitag. Jürgen muß illegal einreisen, hoffentlich bekommt er kein Problem am Flughafen. Der Abschied ist kurz, er hat den Kopf schon voll mit Arbeit und der Ausreise.
Wir fahren weiter in die Bucht Büyükcekmece ca. 16 sm weiter wo wir übernachten wollen. Dort gerät ein Windsurfer in Seenot, der Mast war gebrochen und es stürmte sehr. Wir bergen ihn und auch den Mast, das Brett war schon auf hoher See. Er war völlig erschöpft und es war Rettung in letzter Minute.
Wir kochen wieder und zur Feier des Tages gab es eine Flasche Veuve Clicquot.

17.06.2012 Wir machen heute einen richtigen Faultag und am Abend ankern wir wieder vor dem Hafen in Ataköy.
18.06.2012 Einklarieren war angesagt. Kurt schritt um 8 Uhr früh mit allen Papieren aus. Gerhard,Maria und ich blieben an Bord. Um ca. 17 Uhr, Kurt war noch nicht zurück, legte die Küstenwache bei uns an und wollte einige Papier von uns sehen. 5 min. später kam Kurt mit dem Schlauchboot zurück und ohne fertigen Transitlog. Die Küstenwache war sehr nett, kopierte die Papiere und fuhr wieder los.



19.06.2012 Wieder rückten Kurt und ich aus um unsere Papiere zu bekommen. Wir brauchen insgesamt 4 Stempel, drei dieser Behörden sind nicht im Hafen. Mit dem Taxi fahren wir zuerst in den Seehafen für den ersten Stempel,für den zweiten müssen wir mitten in die Stadt, ans goldene Horn und den nächsten gibt es auch irgendwo in der Stadt, den letzten bekamen wir im Hafen Ataköy. Endlich einklariert!
Istanbul ist eine wunderschöne Stadt, Treffpunkt zweier Welten, zweier Kontinente und Gebäude aus tausend und einer Nacht. Leider stellenweise ziemlich schmutzig und heruntergekommen jedoch auch wieder sehr gepflegt.



20.06.2012 Weiter gehts der Küste entlang nach Silivri. Die Nordküste besteht von Istanbul bis in die Dardanellen aus hügeliger Landschaft. Wo irgend möglich ist sie bebaut. Das meiste sind neue Siedlungen, Reihenhäuser und Hochhäuser. Dazwischen schroffe kahle Klippen, dann Kornfelder und Äcker.
Silivri ist ein kleiner Fischerort mit vielen kleinen Teehäusern, Geschäften, Restaurants und einer wunderschönen Uferpromenade. Hier werden wir unsere Nacht verbringen. Es ist sehr verträumt und romantisch hier.



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