Donnerstag, 25. Juni 2015

13.06.-15.06.2015 Wir verbringen hier in La Gomera wieder eine wunderschöne Zeit. Kurt hat noch einige Servicearbeiten zu erledigen und Einkäufe werden erledigt. Christian besorgt noch zwei CO2 Flaschen, damit wir wieder genug Sodawasser machen können. Die Abende verbringen wir immer in lustiger Runde in Christans Tapasbar.


16.06.2015 Wir wollen heute weiter zu den Kap Verden. Alles wird verstaut und angebunden. Ca. 800sm sind zu fahren. Miss Pezi wird zum Schlepper erklärt.
Wir haben beschlossen, Bernd einen Seglerfreund mir seiner 12m langen "Vamp", ein Segelschiff zu den Kap Verden zu schleppen. Bernds Autopilot ist leider zerbröselt.Wir fahren zum Tanksteg, Miss Pezi hat wieder Durst! Dort werden wir von Christian, Andi, Angelika und Stefan erwartet. Sie alle wollen sich noch alle persönlich von uns verabschieden. Christian bringt sogar edlen Sekt mit. " Danke lieber Christian!"


Miss Pezi ist betankt, alle Abschleppleinen werden gerichtet und so verlassen wir den Hafen. Kurt hat für hinten ein Trapez geknüpft und eine 100m lange Abschleppleine gerichtet. So fahren wir zur übernächsten Bucht. Dort wartet Bernd mit seinem Segelschiff auf uns. Ich übergebe ihm das Ende der 100m Leine und wir fahren langsam los. Bernd hat einstweilen genug Zeit die Leine zu befestigen. Er hat vorne ebenfalls ein Trapez geknüpft und ein Autoreifen dazwischen soll als Dämpfer wirken. Es kann losgehen. Bernd hängt hintendran und Miss Pezi schleppt.


17.06.2015 Kurt fährt bis 3.30 Uhr, dann löse ich ihn ab. Die Nacht war ruhig. Alle 20 Minuten werden alle Instrumente kontrolliert, Radar und Bildschirme beäugt und es wird ein Rundumblick gemacht. Es könnte ja ein Schiff ohne Radarreflektor oder etwas im Wasser schwimmend unterwegs sein, was man am Radarschirm nicht sieht.Auch wird immer ein Blick nach hinten geworfen, ob Bernd eh noch hinten nachläuft. Das Wassser wird immer bewegter und es rüttelt und schüttelt. Bernd tanzt mit seiner Vamp ganz schön hin und her. Um 8 Uhr mache ich meinen üblichen Rundblick - alles ist in Ordnung.
Ich gehe in die Küche und mache mir frischen Kaffee. Als ich wieder ins Führerhaus zurück komme, ich war keine 2 Minuten weg, sehe ich schon Bernd ist losgerissen.
Über Funk höre ich Bernd rufen: "Miss Pezi bitte wenden !" Ich wecke Kurt, das Meer ist sehr bewegt und wir haben hohe Wellen. Jetzt heißt es erst einmal 100m Leine einholen. Gang heraus, damit die Leine nicht in unsere Schiffsschrauben kommt und dann wird gezogen. Ganz schön schwer das nasse Ding mit einem Autoreifen dran. Aber Kurt und ich schaffen es. Dann heißt es wenden und wir fahren zurück zu Bernd. Die Schiffe gehen wegen der hohen Wellen auf und ab, aber wir müssen zurück zu Bernd, denn ich muß ihm das Ende der Leine samt Autoreifen übergeben. Mindestens 3m Höhenunterschied sind
zwischen denn Wellen, alles wackelt und schaukelt, aber ich kann Bernd die Leine samt Reifen übergeben.Kurt muß beim Fahren sehr aufpassen damit die beiden Schiffe nicht zusammenschlagen. Aber er fährt wieder super. Ich behalte Bernd im Auge, der ja am Vorschiff wieder alles befestigen muß. Alles geht gut. Bernd hängt mit seinem Segelschiff hinten dran und die Fahrt kann weitergehen. Das Meer beruhigt sich nicht und alles wackelt und schaukelt.


18.06.2015 Kurt und ich wechseln uns beim Fahren wieder ab. Es gibt hohe Kreuzwellen. In der Früh meldet sich Bernd über Funk und meint seine Leinen scheuern durch. Er muß neue Leinen legen. Also Gas zurück. Bernd arbeitet am Vorschiff bei hohen Kreuzwellen sicher eine halbe Stunde. Wir behalten ihm  in Auge. Aber dann ist alles wieder geschafft und die Fahrt kann weitergehen. Das Meer beruhigt sich nicht.


19.06.2015 Wieder meldet sich Bernd. Jetzt scheuert der Autoreifen die Abschleppleine durch.Der Reifen hat sich durch das ewige gezerre und geschaukle
bis zum Metallgewebe aufgelöst und scheuert unsere Leine durch. Bernd muß ein Stück Leine abschneiden und ups die lange Leine fällt ins Wasser. Bernd ist wieder los und Kurt zieht die lange Leine ganz alleine aus dem Wasser. Ich stehe einstweilen am Steuer und es heißt immer wieder:" Gang hinein und Gang heraus!" Wir müßen ja aufpassen damit die Leine nicht in unsere Schrauben gerät. Ich kann Bernd die Leine wieder übergeben und sein Segelschiff hängt wieder hintendran. Die Fahrt geht weiter, jedoch das Meer beruhigt sich nicht.


20.06.2015 Alles läuft gut, die Leinen halten. Kurt und ich wechseln uns beim Fahren wieder ab. Aber es wackelt und schaukelt und Bernd tanzt heftig hinter uns her.


21.06.2015 Ich löse Kurt wie üblich um 3 Uhr morgens beim Fahren ab. Er macht noch einen Kontrollgang und stellt dabei fest, bei unserem Trapez hat
sich eine Leine gelöst. Bernd hängt nur mehr mit einer Leine hintendran. Es ist finstere Nacht und hoher Wellengang. Wir beschließen bis es hell wird zu warten und dann die Leine zu holen. Hoffentlich hält die eine Leine so lange. Alle 5 Minuten schaue ich ob Bernd eh noch hinter uns ist.
Aber "Gottseidank" die Leine hält. Vormittag ist es dann soweit. Ich stehe am Steuer und Kurt gibt mir über Funk Anweisungen, mehr Gas, weniger Gas usw.
Wir haben hohe Wellen und ich sehe nicht was Kurt da hinten treibt. Aber Kurt gelingt es sehr schnell die Leine einzuholen und wieder zu befestigen. Huch, jetzt hängt Bernd wieder richtig hinten dran und die Fahrt kann weitergehen. Das Meer beruhigt sich nicht.


22.06.2015 Alles hat gut gehalten und wir werden heute um 11 UHr Vormittag in Mindelo auf der Insel Sao Vicente ankommen. In der Nacht war das Meer noch ziemlich bewegt aber im Morgengrauen wurde es immer ruhiger. Kurz vor dem Hafen in Mindelo macht sich Bernd von uns los und es heißt wieder 100m schwere, nasse Leine einziehen. Kurt und ich ziehen gemeinsam.
Durch die langsame Fahrt mit Bernd im Schlepptau haben wir gut 1000 Liter Diesel gespart.
In der Marina bekommen wir einen super Längsanleger.



Alles geschafft! Wir haben Bernd gut auf die Kap Verden gebracht, zwar mit ein wenig Abenteuer, aber alles ist gut gegangen. Kurt meinte nur augenzwinkernd: "Na, da hätte doch so mancher Süßwasserkapitän die Hosen gestrichen voll gehabt!"
Einklarieren ist angesagt, aber zuerst gibt es in der Hafenkneipe einen Manöverschluck. Bernd kennt alle Leute hier und wir werden sehr herzlich begrüßt. Bernd hat hier viele Jahre gelebt und ein sehr schönes Restaurant betrieben. Leider ist seine Frau verstorben und er hat hier alles verkauft.
Alle freuen sich Bernd wiederzusehen.
Nachmittag gehen Kurt und Bernd einklarieren. Dann bekommt unsere Clubfahne einen neuen Nachbar, die kapverdianische Gastlandflagge. Den Abend verbringen wir gemütlich im Hafenrestaurant bei gutem Essen und Trinken.


23.06.-24.06.2015 Ausschlafen, relaxen usw. Kurt und Bernd führen die Hunde aus. später genießen wir zu dritt unser gemütliches Frühstück. Ein kleiner Stadtbummel wird gemacht. Es gefällt uns gut in Mindelo. Mit dem Hochdruckreiniger wird außen das ganze Schiff geputzt. Sand, Hundehaare und Salz - die perfekte Kombination.......  Auch Innen hat sich dieses Zeug angesammelt und wir putzen.....Wir haben kräftigen Schwell im Hafen, aber morgen soll es besser werden sagt Kai der Hafenmanager und Besitzer. Wir wackeln und schaukeln und der Wind weht kräftig. Die Abende genießen wir im netten Hafenrestaurant.

 


1 Kommentar:

  1. ......... auch wenn er hinten dran ist - Bernd ist immer vorne mit dabei!!!

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